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Bogengang

Der Bogengang aus Buchen teilt den Garten in zwei Teile. In die Spaliere wurden Fenster geschnitten. Durch diese Fenster kannst du in den Garten schauen. Diesen grünen Tunnel nutzten der Schlossherr und seine Gäste, um die Gärten aus dem Schatten heraus bewundern zu können. Aus dem Schatten heraus deswegen, weil man seine vornehme Blässe behalten wollte. Bauern und Landarbeiter wurden von der Sonne braun. Die reichen Leute wollten so weiß wie möglich bleiben. Hast du den Begriff blaublütig schon mal gehört? Bei den Adligen konnte man die blauen Adern deutlich durch die weiße Haut schimmern sehen.

Gemüsegarten

Der Warmoeshof ist der Gemüsegarten. Hier wachsen köstliche (vergessene) Gemüsesorten. Das ist sehr praktisch, denn auf diese Weise hat man immer was zu essen. Schließlich war der Weg vom Muiderslot bis zum nächsten Gemüsemarkt weit. Und auch Krämer, Supermärkte oder Lieferdienste gab es noch nicht. Es war also nicht nur praktisch, sondern einfach notwendig, das eigene Gemüse anzubauen.
Warmoes heißt Mangold und der Warmoeshof ist in vier gleiche Teile aufgeteilt, die Quartiere genannt werden. Ein Kohlquartier, ein Möhrenquartier, ein Mangoldquartier für Blattgemüse und ein gemischtes Quartier für unter anderem Bohnen und Hülsenfrüchte.

Kräutergarten

Der Kruidhof ist der Kräutergarten. Hier wachsen Küchenkräuter, Heilkräuter, Färberpflanzen und Zierkräuter. Mit den Erträgen aus den Gärten wurden im Schloss über Jahrhunderte hinweg die leckersten Speisen zubereitet. Mit den Heilkräutern hatte man außerdem eine Art Apotheke vor der Haustür. Garne, Wolle und Stoffe konnten mit den Färberpflanzen auf natürliche Weise eingefärbt werden.
Der Kruidhof war auch ein Ort der Begegnung. Hier empfing der Schlossherr wichtige Gäste. Die Gartengestaltung mit klaren Linien, in ungewöhnliche Formen geschnittenen Hecken und Bäumen sowie die seltenen Pflanzenarten dürften so manchen Gast nachhaltig beeindruckt haben.

Pflaumengarten

Die Schlossgärten und der Pflaumengarten hinter dem Muiderslot wurden erstmals im 17. Jahrhundert angelegt. Im Auftrag von Schlossbewohner und Schriftsteller Pieter Cornelisz. Hooft. Wenn die Pflaumen reif waren, lud er seine Freunde gerne auf das Muiderslot ein. Hooft beendete seine Briefe häufig mit seinem bekannten Gruß: „Bis zur Pflaumenzeit“. Ende des letzten Jahrhunderts wurde der Pflaumengarten erneut angelegt. Hier kannst du viele verschiedene, historische Pflaumensorten entdecken. Auffällig sind die kurzen Stämme der Bäume. Sie wurden absichtlich so gezüchtet, damit sie leichter zu beschneiden und abzuernten sein.

Festung

Die Gärten des Muiderslot liegen mitten in einer militärischen Festungsanlage. Im 17. Jahrhundert wurden die Festungswälle angelegt. Auf den Wällen standen Bäume, die die Erdwälle mit ihren Wurzeln verfestigten. Sie bildeten auch einen natürlichen Windschutz. Und sie lieferten Holz, um Feuer zu machen und Zäune zu bauen. Dicht wachsende Dornenbüsche auf den Wällen bildeten eine Barriere gegen Angreifer. Und dicht belaubte Bäume machten die Festung vom Wasser und dem Umland aus so gut wie unsichtbar. Alles sehr gut durchdacht.
Wusstest du, dass die Festung Muiderslot auch Teil des Festungsgürtels von Amsterdam ist? Das ist eine Verteidigungslinie zum Schutz der Hauptstadt. Mittlerweile ist es ein UNESCO-Weltkulturerbe.

Audiotour & Hobbygärtner

Du möchtest mehr über die Schlossgärten erfahren? Es gibt eine Audiotour im Schlossgarten die du dir auf deinem Smartphone anhören kannst (auf Englisch oder Niederländisch). Außerdem findest du in dem Museumsshop viele Geschenke für Hobbygärtner.