Geeraerdt van Velsen

P.C. Hooft, Geeraerdt van Velsen,
1618, papier, 19 x 15 x 1 cm.
Collectie Rijksmuseum Muiderslot, Muiden, C1907-610.

Vielleicht das beste je geschriebene Stück

Als P.C. Hooft (1585-1647) 1609 nach Muiderslot zog, war er bereits ein bekannter Dichter und Schriftsteller. Er war sofort von seiner neuen Heimat und seinem neuen Arbeitsplatz inspiriert, als seine Tragödie Geeraerdt van Velsen 1612 Premiere hatte. Der Hauptprotagonist des Stücks ist der Mörder von Floris dem Fünften. Die Geschichte spielt auf dem Muiderslot. Floris ist in den Augen von Hooft kein Held, sondern ein Tyrann, der zu Recht von Geeraerdt van Velsen zur Rechenschaft gezogen wird. Von Rache geblendet bricht Geeraerdt jedoch durch und tötet schließlich den Grafen. Und dies, während Graf Floris gerade in den Kerkern des Muiderslot zur Buße kommt. Damit das Stück auf der Bühne funktioniert, zieht Hooft alle Register. Auf der Bühne wird gesungen und gekämpft. Rachegöttinnen aus der Zuiderzee stolpern am Strand von Muiden mit ominösen Vorhersagen. Auf halbem Wege beschwört Geeraerdts Knappe einen bösen Zauberer, der in einer verschimmelten Eiche in der Nähe von Muiderberg lebt, zu einem Geist, um vorherzusagen, wie sie untergehen werden. Am Ende gibt Hooft der Vecht eine Stimme und lässt sie voraussagen, dass sich Holland jetzt im Krieg befindet, aber dass eine goldene Zeit kommen wird. Das Stück wurde ein Hit in den Amsterdamer Theatern. Hooft liefert eine Blaupause dafür, wie man eine echte klassizistische Renaissance-Tragödie auf Niederländisch schreibt. Es wird endlos nachgeahmt, und Hooft’s Einfluss auf die Entwicklung des niederländischen Theaters darf nicht unterschätzt werden.

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