Mittelalterliche Truhe

Truhe ohne Beine, 14. Jahrhundert,
Eichenholz und Eisen, 62 x 148 x 64 cm.
Sammlung Rijksmuseum Muiderslot, Muiden, M1953-150

Bäume über Truhen

Diese Truhe aus dem 14. Jahrhundert ist das älteste Möbelstück aus der Sammlung des Muiderslot. Mittelalterliche Damen und Herren lebten aus Truhen. Der Hochadel, die Gräfinnen und Grafen von Holland, reisten ständig von Schloss zu Schloss. Es war wichtig, dass sie sich regelmäßig in ihren Grafschaften blicken ließen. Damit zeigten sie, dass es ihnen gut geht und sie die Zügel fest in der Hand halten. Der gräfliche Hofstaat war ständig unterwegs und nahmen dabei einen Großteil ihrer Besitztümer mit.

Mit teuren Wandteppichen, auseinandernehmbaren Stühlen und Betten und sogar tragbaren Altären konnte jedes Schloss mit den Reichtümern und in der Fülle ausgestattet werden, wie es dem Stand der Grafen angemessen war. All das wurde in Truhen transportiert. Daher waren Truhen als Aufbewahrungsmöbel im Mittelalter wesentlich gebräuchlicher als Schränke.

Diese Truhe aus dem 14. Jahrhundert ist etwas ganz Besonderes, weil sie nicht aus Brettern besteht, sondern aus einem Stück gefertigt ist. Ein ausgehöhlter und mit Eisen beschlagener Eichenstamm. Diese Art der Herstellung einer Truhe findet man heute noch im englischen Wort für Koffer: trunk. Ein Wort, das nicht nur Koffer, sondern auch Baumstamm heißt.

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